Arbeit
Leben und Arbeiten in einer der schönsten Regionen Österreichs? Für viele Menschen, die im Salzkammergut aufgewachsen sind, ist das eine Illusion. Einerseits fehlt es in unserer Region, insbesondere im „inneren Salzkammergut“ an einem ausreichenden Angebot an Lehrstellen, andererseits ist auch das Angebot für Jobs, die eine akademische Vorbildung voraussetzen, eher mangelhaft.
Die Region Salzkammergut benötigt bessere Rahmenbedingungen für die Schaffung von qualifizierten Jobs. Zudem sollen auch die überbetrieblichen Lehrwerkstätten ausgebaut werden. Es kann nicht sein, dass 700 Menschen (Quelle: AK, 2012) im Bezirk Gmunden im Alter zwischen 16 und 20 Jahren keiner Beschäftigung nachgehen und keine Ausbildung machen. Hier müssen wir ganz klar handeln und die richtigen Bedingungen schaffen.
Viele SchülerInnen und StudentInnen müssen einerseits im Rahmen ihrer Ausbildung und andererseits, um sich in den Ferien etwas dazuzuverdienen, Praktika absolvieren. Leider findet hier – auch im Salzkammergut – oft eine Ausbeutung von Arbeitskräften statt. Wir als Junge Generation in der SPÖ stellen uns hier ganz klar dagegen und fordern eine faire Entlohnung von Praktikantinnen und Praktikanten mindesten mit dem kollektivvertraglich geregelten Mindestgehalt. Zudem soll auch der Berufseinstieg mit einem Praktikum keinesfalls die Regel sein.
Mehr Zeit für Freizeit!
Auch die Zeit für Freizeit darf nicht zur kurz kommen. Wir stellen uns klar dagegen, dass junge Menschen in ihren Jobs ausgebeutet werden, zu Überstunden gezwungen werden und Arbeitszeiten haben, die mit einem Leben abseits der Arbeit unmöglich vereinbar sind. Junge Menschen sollen Zeit für Hobbies, Freunde, Familie und all das, was ihnen Spaß macht, haben. Das steigert auch die Motivation im beruflichen Leben. Daher ist es an der Zeit, dass ein Umdenken stattfindet. All-in-Verträge dürfen zudem nicht die Regel sein und ausschließlich bei hohen Einkommen (Bei Einkünften, die über der ASVG-Höchstbeitragsgrundlage von mind. 4530€ Brutto – Stand 2014) zu tragen kommen.
- Nein zu All-in Verträgen insbesondere bei junge Menschen. Nein zur Ausbeutung von Arbeitskräften.
- Faire Entlohnung von Praktika, Berufseinstieg als Praktikum darf nicht die Regel sein.
- Schaffung von Rahmenbedingungen für qualifizierte Jobs im Salzkammergut.
- Ausbau der überbetrieblichen Lehrwerkstätten im Bezirk Gmunden.
Bildung
Bildung ist der Grundstein für eine gute berufliche Karriere. Daher muss es unsere oberste Priorität sein, die besten Rahmenbedingungen zu schaffen, dass so viele Ausbildungsformen wie möglich in unserer Region vorhanden sind. Bildung muss ein Grundrecht sein, sie hilft nicht nur der persönlichen Bildung, sondern jener der gesamten Nation.
Bildung beginnt bei der Kleinkinderförderung in Krabbelstuben und in Kindergärten. Oft sind die Öffnungszeiten ebenjener nicht mit den Arbeitszeiten der Eltern kompatibel, was wiederrum zu Problemen führen kann. Daher ist es uns ein Anliegen, dass einerseits im gesamten Salzkammergut nach Bedarf ein flächendeckendes Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen besteht und dass vor allem auch die Öffnungszeiten an die regional gegebenen Arbeitszeiten der Eltern angepasst werden.
Wir brauchen eine solide Ausbildung für unsere Kinder und Jugendlichen. Auch ein üblicher Schultag ist mit den Arbeitszeiten der Eltern in den seltensten Fällen kompatibel. Daher ist es an der Zeit, das Angebot für die verschränkte Ganztagesschule im Salzkammergut auszubauen. Unterricht, Hausübungen, Lernen und Freizeit sollen in der Schule unter pädagogischer Betreuung stattfinden und Eltern sollen entlastet werden. Natürlich geht es hier um keinen Zwang, wie die politischen Mitbewerber gerne argumentieren, sondern um ein Angebot. Wir sind der Überzeugung, dass dieses Angebot auch dementsprechend genutzt werden wird.
Schließlich ist auch eine universitäre Bildung für viele junge Menschen nach der Matura, aber auch für Menschen, die bereits im Berufsleben stehen und eine weiterführende Ausbildung machen wollen, ein wesentlicher Eckpfeiler der akademischen Ausbildung in Österreich. Ein Fachhochschulstandort mit einer inhaltlichen Abstimmung auf die örtlichen Notwendigkeiten kann die Region mit vielen neuen Impulsen, seien es Unternehmensansiedelungen oder neue Jobs im akademischen Bereich, sowie eine Behebung der Probleme der weiten Anreise vom Salzkammergut zu Universitätsstandtorten, bereichern und neue Chancen für unsere Region verwirklichen.
Es muss uns daher ein Anliegen sein, dass für alle Altersstufen ein gutes Angebot an Bildungseinrichtungen bei uns im Salzkammergut vorhanden sein muss.
- Kinderbetreuungszeiten im Salzkammergut flächendeckend ausbauen und zeitlich ausweiten.
- Ausbau des Angebots von verschränkten Ganztagesschulen im Bezirk Gmunden.
- Fachhochschule für den Bezirk Gmunden.
Mobilität
Von A nach B zu kommen ist im Salzkammergut oft eine Herausforderung. Insbesondere junge Menschen, die oft noch keinen Führerschein haben, ist der öffentliche Verkehr ein wichtiger Faktor, um Freunde besuchen zu können, um zur Schule oder zur Arbeit zu kommen. Die Politik ist hier gefordert, das Angebot dementsprechend auszubauen. Die Buslinien, aber auch die Zugverbindungen im Salzkammergut sind prinzipiell gut ausgebaut, dennoch geht es darum, die Fahrzeiten auszuweiten, damit eine flexiblere „Reiseplanung“ möglich ist. Dies gilt insbesondere für Fahrten am Abend.
Das TOP-Jugendticket für SchülerInnen und Lehrlinge in Oberösterreich ist eine große Errungenschaft. Dennoch wäre es wichtig, dieses Ticket auch für StudentInnen anzubieten. Es ist auch eine Umweltfrage, wenn der öffentliche Verkehr besser ausgelastet ist.
Es ist für junge Menschen oft unzumutbar, exorbitant hohe Preise für Taxis zu bezahlen, wenn man nach einer Partynacht sicher nach Hause kommen möchte. Daher ist es uns als Junge Generation in der SPÖ ein großes Anliegen, dass Nachtschwärmerlinien nach dem Modell in Vöcklabruck angeboten werden und weite Teile des Salzkammerguts abgedeckt werden. Auch das seitens der Gemeinde finanziell zu unterstützende Angebot an Sammeltaxis kann zusätzlich oder alternativ angeboten werden. Hier geht es vor allem auch um die Sicherheit der jungen Menschen.
Jung, erwachsen und jetzt? Führerschein machen! Das ist in unserer Region gängige Praxis. Wenn man die Preisunterschiede bei Fahrschulen in OÖ analysiert, kommt man zu dem Schluss, dass es gerade bei uns im Salzkammergut sehr teuer ist, die Lenkerberechtigung für Autos zu bekommen. Wir fordern daher eine Preisregulierung bei Führerscheinkosten in OÖ. Auch die Gebühren für Führerscheine sollen insbesondere für junge Menschen evaluiert werden und soweit angepasst werden, dass der Führerschein keine große finanzielle Hürde für junge Menschen werden darf.
- Führerschein muss günstiger werden. Die Preise im Salzkammergut sind viel zu hoch.
- Preisregulierung bei Führerscheinausbildungen in Oberösterreich
- Evaluierung der Führerscheingebühren und Fahrschulpreise
- Zeitliches Angebot des öffentlichen Verkehrs im Bezirk ausbauen
- Schülerticket (TOP-Jugendticket) soll auch für Studentinnen und Studenten gelten.
- Ausbau von Sammeltaxis und Gemeindekooperation bei der Umsetzung von Nachtschwärmerlinien und/oder Sammeltaxis.
Wohnen
Die Mieten sind in den vergangenen Jahren enorm gestiegen und steigen weiter. Das macht es vor allem für junge Menschen immer schwieriger, für die Lebenserhaltungskosten aufzukommen. Gerade in einer Tourismusregion wie dem Salzkammergut ist es oft unmöglich, bezahlbare Wohnungen – seien es Miet- oder Eigentumswohnungen – zu finden.
In einer Region wie dem Salzkammergut ist auch das Phänomen der Zweitwohnsitze sehr weit verbreitet. Viele wohlbetuchte Menschen leisten sich eine Urlaubs- oder Ferienwohnung in unserer Region, was dazu führt, dass Abgaben und Steuern nicht an diesem Urlaubswohnsitz gezahlt werden. Daher fordern wir eine Zweitwohnsitzabgabe zur finanziellen Abgeltung der Infrastruktur in den Salzkammergutgemeinden. Denn es ist gerade die Infrastruktur, die Zweitwohnsitze attraktiv macht.
Junge Menschen stehen oft vor dem Problem, dass sie keine geeigneten Wohnungen finden, um den Schritt zur ersten eigenen Wohnung zu finden. Das „5×5“-Modell soll hierbei Abhilfe schaffen. Es ist daher eine zentrale Forderung der Jungen Generation, dass junge Menschen bis zu einem Alter von 30 Jahren die Möglichkeit haben sollen, eine Startwohnung zu beziehen, deren Miete nicht mehr als 5€ pro Quadratmeter kosten soll. Der Mietvertrag soll hierbei auf 5 Jahre ausgestellt werden. Die Mehrkosten, die für die Gemeinden dadurch entstehen, sollen durch die Wohnbaufördermittel des Landes OÖ abgegolten werden.
Viele Geschäftslokale und Wohnungen stehen in den Salzkammergutgemeinden leer. Dies beruht nicht darauf, dass die Nachfrage nach Wohnungen zu gering ist. Leider wird mit dem Grundrecht Wohnen in unserer Region viel spekuliert. WohnungsbesitzerInnen warten günstige Zeitpunkte ab, Wohnungen zu verkaufen, oder warten schlichtweg darauf, dass die Grundstückspreise und damit auch die Wohnungspreise massiv steigen. Wir stellen uns klar gegen derartige Spekulation und fordern eine Leerstandsabgabe für leerstehende Wohnungen und Geschäftslokale. Denn alle Menschen sollen eine Chance haben, in unserer Region eine bezahlbare Wohnung finden zu können.
Das Grundbedürfnis Wohnen muss für alle Menschen leistbar sein. Daher ist es auch eine unserer zentralen Forderungen, dass der soziale Wohnbau ausgebaut wird. Hierbei sollen bereits bei Umwidmungen die ersten Schritte eingeleitet werden. So soll bei Umwidmungen auf „Bauland“ durch die Gemeinden eine Zweckwidmung für die Kategorie „Sozialen Wohnbau“ beschlossen werden.
Neubauwohnungen sind insbesondere für junge Menschen oft nur attraktiv, wenn sie auch den Anforderungen dieser Menschen entsprechen. So muss es die Möglichkeiten geben, barrierefrei in alle Wohneinheiten zu kommen, Abstellplätze für Fahrräder und Kinderwägen sollen gegen sein. Und auch die Wohnungsaufteilung soll so angepasst werden, dass sowohl 20-Jährige Singles wie auch eine 30-Jährige Jungfamilie ideale Wohnungen zu einem erschwinglichen Preis finden können. Selbiges gilt natürlich auch für ältere MitbürgerInnen, wo auch das Thema Barrierefreiheit eine große Rolle spielen kann.
Die Bezirkskonferenz der Jungen Generation in der SPÖ fordert daher:
- Wohnungsmöglichkeiten verstreichen auf Grund von Zweitwohnsitzen.Zweitwohnsitzabgabe zur finanziellen Abgeltung für Infrastruktur der Gemeinde. Denn es ist die Infrastruktur, die Zweitwohnsitze attraktiv macht.
- 5×5 Modell für bezahlbares Wohnen. 5 Jahre – max. 5€ pro Quadratmeter bis zu einem Alter von 30 Jahren. Wohnbauoffensive – Je mehr Wohnungen am Markt sind, desto günstiger sind die Mieten. Nein zur Kürzung der Wohnbaufördermittel
- Leerstandsabgabe für Wohnungen und Geschäftslokale gegen Spekulation mit dem Grundrecht Wohnen
- In Bebauungsplänen der Gemeinden soll festgeschrieben werden, dass gewisse Grundstücke bei Umwidmung auf „Bauland“ ausschließlich für sozialen Wohnbau verwendet werden dürfen.
- Barrierefreiheit für Jung und Alt! – Plätze für Kinderwägen, Rollstühle und Fahrräder